Nachdem wir in Zwingenberg das Schiff verlassen haben, nehmen wir den Weg zum Schloss und beschreiten den Wanderweg den Berg hinauf. Für Schüler eigentlich nur Wald, uninteressante Schlucht mit Bäumen. Unsere Klassenlehrerin hatte einen Führer engagiert. Dieser verstand es mit seinen Erzählungen über Wölfe und Bären unsere Fantasie so an zu regen, dass wir wirklich glauben wollten, hinter jedem Blätter rascheln und Äste knacken entweder einem zum Sprung ansetzenden Wolf oder aufsteigenden Bär gegenüber zu stehen. Tatsächlich sind auch einige unserer Mädchen kreischend aus der Schlucht gerannt, obwohl -1967- gerade vom letzten erlegten Wolf im Jahre 1866 geschildert wurde. Dem Grinsen unseres Führers nach zu urteilen war dies gewollt und wir gingen rasch weiter, die Flüchtigen mussten aufschließen um nicht doch noch von einem Bären angefallen zu werden.
Jetzt haben wir eine Stelle erreicht, der Weg hat unterschiedliche Höhen und wir können uns im Halbkreis gegenseitig wahrnehmen. Hier bleiben wir stehen und werden gefragt ob wir wissen, was eine Freikugel oder ein Meisterschütze sei. Natürlich haben wir noch nichts davon gehört...auch die Vorgesungene Melodie kennen wir nicht.
Unser Führer ist nebenbei Sänger und dramatisiert aus dem Freischütz von Carl Maria von Weber.
1978 aus Liebe nach Plankstadt gezogen, aufgewachsen in Wien-Ober St.Vait, MANNHEIM und Frankenthal. Schulzeit und Studium in Mannheim. Aktives Engagement im Plankstadter SPD-OV und in der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF RNK). Mitwirkung bei Dreikönigsspiel in der Freien Waldorfschule und Königsmühle Neustadt. Mein Blog-Vorhaben Zusammenhänge aus Fundstücken, Erinnerungen an Menschen in deren Umfeld und in Vergessenheit geratene Ereignisse, in Geschichten zu kulminieren, muss, ob der eingegangenen Verpflichtung hintenan stehen. Inwieweit es gelingt auf dem Boden alter Strukturen Neues zu entwickeln, gleich dem Waldbauer der sorgsam für Generationen nach ihm sorgt, liegt nicht in meinem Einfluss allein. Es hängt einerseits von der Fähigkeit derer ab, die Community Education als neue Lern- und Beziehungskultur wirklich umsetzen können oder andererseits ob die in unserer Gemeinde tätigen Protagonisten, die Potentialentwicklungskultur wirklich wollen.